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Die Bedienung des Dreiwag (Dreiwalzengerät)

Beschreibung der Arbeitsvorgänge am Dreiwag durch einen ehemaligen Marinehelfer der Flakbatterie Kugelbake.

Der W.L.V. ist an keinen Platz gebunden. Er überwacht die Tätigkeit des Bedienungspersonals und wiederholt alle Befehle des Flak-Leiters, die für das Gerät von
Bedeutung sind. Nach der Meldung "E.M.-Ziel aufgefasst", befiehlt er für die Höhen- und Seitenwalzen "Einkuppeln".

Die Klarmeldung der drei Walzen fasst er zusammen in "Gerät ist eingesteuert“. Störungen meldet er sofort dem Flak-Leiter, leichte Störungen beseitigt er umgehend während des Schießens. Beim Zielwechsel befiehlt er "‘Auskuppeln" und nach dem Auffassen "Einkuppeln".

Nr.1 ist der E-Messer. Mit Nr.2 und Nr.3 fasst er das Ziel auf und meldet "E.-M.. Ziel aufgefasst“. Wenn die Messmarke über das Ziel gebracht ist, meldet er "Eingestellt". Alle Zielbewegungen ruft er aus: "Kommendes (gehendes, stehendes) Ziel". Er muss das Messrad tendenzgemäß drehen.

Nr.2 ist die Seitenrichtnummer. Bevor das Gerät schwenkt, muß er auf die Auskuppelung der Seitenwalze achten. Er peilt solange über das Grobvisier, bis der E.-Messer das Ziel aufgefaßt hat. Dann blickt er durch das Okular und hält das Ziel durch gleichmäßiges Drehen im Fadenkreuz. Auf "Halt, Batterie, Halt!” schwenkt er das Gerät auf null Grad und achtet darauf, daß die Seitenwalze ausgekuppelt ist. Dabei muß er auf die Blockierung achten.

Nr.3 ist die Höhenrichtnummer. Sie fasst das Ziel der Höhe nach auf. Die Bedienung ähnelt der der von Nr. 2.

Nr.4 bedient die linke T.V.-Seite der Entfernungsmessung. Sie stellt das Uhrwerk ein und reguliert es nach. An der Zielhöheneinstellung stellt sie die Zielhöhe ein, die sie von Nr.10 bekommt und justiert das entsprechende Kurvenbündel. Während des Anlaufes stellt sie die Wind- und Grund-T.V. algebraisch verrechnet an der oberen Skala ein. An der unteren Skala stellt sie die Verbesserungen des Flak- Leiters in "Vor" und "Zurück" ebenfalls verrechnet ein.

Nr.5 bedient die Ewa. Nach der E-Messermeldung "Eingestellt‘ hebt sie die Verblockung des Tangentenhandrades, legt an das letzte Stück der Kurve die Tangente und meldet "Ewa eingestellt". Auf "Halt, Batterie, Halt!" wird die Tangente senkrecht gestellt und das Tangentenhandrad verblockt.

Nr.7 bedient die Seitenwalze. Sie stellt das Uhrwerk ein und reguliert es. Auf "Einkuppein" kuppelt sie die Seitenwalze ein und legt die Tangente an das letzte Stück der geschriebenen Kurve. Die linke Hand bleibt immer am Kuppelungshebel. Sie meldet vorher "Seitenwalze eingestellt". Kommt der Schlitten in die Endlage, kuppell sie aus und dreht ihn in eine günstigere Lage. Auf Halt,Batterie,Halt!” kuppelt sie aus. Sobald das Gerät in Nullstellung steht, stellt sie die Tangente senkrecht, Nr.8 bedient die Höhenwalze in der gleichen Weise wie Nr.7 die Seitenwalze. Sie muß auch die Verbesserungen des Flak-Leiters der Höhe nach einstellen, z.B. "10 höher!" oder "5 tiefer!”, "steht!".

Nr.9 bedient die T.V.-Trommel. Sie hält die im Zählwerk erscheinende Meßentfernung mit der T.V.-Trommel und dem Zielhöhenwinkelzeiger in Deckung. Sobald der E-Messer "Eingestellt" gemeldet hat, ruft sie die Entfernung aus, später nur noch von 5 zu 5 km.

Nr.10 bedient die Aufsatztrommel. Zu Beginn des Anlaufes stellt sie sofort an Hand der ausgerufenen Meßentfernung die Zielhöhe fest. Außerdem stellt sie laufend die im Zählwerk erscheinende Zünderstellzeit zum Treffpunkt an der betreffenden Kurve auf der Aufsatztrommel ein.

Nr.11 ist Haupt-B.Ü. und bedient die dreifache Verbesserung. Sie gibt sämtliche Befehle des Leiters durch das Telefon an die Geschütze weiter. Sobald sie von Nr. 13 den Drall und den Windvorhalt bekommen hat, stellt sie diese Werte ein. Den Windvorhalt hat sie zuerst auf der Umrechnertrommel in die Horizontale umzurechnen.

Nr.12 ist Salventaktgeber. Sie stellt nach den Befehlen des Leiters die Verbindung zu den Geschützen durch Klingelzeichen her.

Nr.13 bedient die Flakwindscheibe. Sie stellt an Hand der ausgerufenen Entfernung die Wind-T.V., den Drall und den Windvorhalt fest. Die Wind-T.V. ruft sie der Nr.4 ‚den Windvorhalt und den Drall der Nr.11 zu.

Quelle: Harald Schönemann, Marinehelfer der Batterie Kugelbake 1943-1945

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