Get in touch
555-555-5555
mymail@mailservice.com

1937 baute die deutsche Kriegsmarine östlich von Franzenburg ein Lager mit anfänglich sechs Baracken, dies bekam die Bezeichnung "Heidelager". Es befand sich nördlich des damals im Bau befindlichen Marinesperrwaffenarsenals an der Straße zwischen Altenwalde und Oxstedt. Im gleichen Jahr wurde es in Betrieb genommen und als Strafgefangenenlager für straffällig gewordene Marinesoldaten genutzt. 1939 wurde es allerdings  wieder aufgelöst und fortan zur Ausbildung von Rekruten verwendet.
Ab 1940 wurden gegenüber der Straße nach Oxstedt auf der Südseite weitere fünf große und zwei kleinere Baracken errichtet, welche direkt zum Marinesperrwaffenarsenal gehörten. In ihm untergebracht waren vornehmlich Fremd- und Zwangsarbeiter. Auf Grund der vielen zur Tarnung gepflanzten Schwarzkiefern, bekam dieses Lager den Namen "Kiefernhorst".
1944 wurde dort unter anderem die Ausbildung für nicht Reichsdeutsche, vor allen Dingen Freiwillige aus Südosteuropa durchgeführt. Zeitgleich waren gegenüber im "Heidelager" etwa 180 internierte Zivilarbeiter aus den Niederlanden, Belgien und Kroatien untergebracht. Bis Ende des Krieges bestand das Lager "Kiefernhorst" aus etwa 25 Gebäuden, vornehmlich Baracken. Nach dem Krieg nutzten die Engländer die Unterkünfte dann zur Unterbringung des deutschen Bedienungspersonals, für die "Operation Backfire" sowie
Angehöriger der "GSMA".
Nach Abzug der letzten Bediensteten der britischen Besatzungstruppen zogen knapp 600 Flüchtlinge aus den besetzten Ostgebieten in das Camp ein, es behielt auch weiterhin die Bezeichnung "Kiefernhorst". Die Siedlung wurde zunehmend ausgebaut und kleine Gewerbebetriebe wie Schreiner, ein Tante Emma Laden, Obst- und Gemüseverkauf, Schuster usw. siedelten sich an. Sogar eine Schule in einer der Baracken wurde aufgebaut, in der die "Lagerkinder" unterichtet wurden. Das gegenüberliegende "Heidelager" wurde nach und nach zurückgebaut. Ab 1961 wurden die Bewohner endgültig umgesiedelt, da die Bundeswehr das Gelände zum Aufbau des späteren Marinemunitionsdepot Oxstedt benötigte. Es wurde am 08.01.1963 in Betrieb genommen.

Ein Luftbild des Lagerkomplexes von 1959.

Nördlich der damaligen Straße nach Oxstedt lag das "Heidelager". Südlich davon, das später erweiterte Lager Kiefernhorst.

Beide Aufnahmen 1959 und 2021 einmal übereinandergelegt.

Heutzutage befindet sich hier das Katastrophenschutzcenter der Stadt Cuxhaven für die BOS-Einheiten.

Quelle: Gerd Wildfang, MB.

Share by: