Get in touch
555-555-5555
mymail@mailservice.com

Bereits seit 1938 plante man zum Schutz der Elbmündung gegen einfahrende Feindverbände von See her, eine Küstenartilleriestellung auf Neuwerk oder Scharhörn. Durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel den Kriegsbeginn mit seinen Folgen für Personal, Gerät und weiterer Recourcen, verschob sich dieses Projekt allerdings immer weiter nach hinten. Aber wie bereits an anderer Stelle erwähnt stieg für die verantwortlichen Stellen, dass Risiko einer Invasion an der deutschen Nordseeküste doch. Im Rahmen des 1944 erweiterten Festungsausbaus in der deutschen Bucht, wurde letztendlich am Standort des eingedeichten Nordteils der Insel Neuwerk eine entsprechende Marineartilleriestellung gebaut. Hierbei handelte es sich um drei 15 cm SKC/28 in Kst.MPL C 36 (laut BAMA) und ein 15 cm SKC/28 in offener Bauweise. Die drei Geschütze 1, 2 und 4 waren in einem zur Seeseite offenen Schartenbunker nach Regelbau M 307 mit Stahlbetonkuppel verbaut. Das 4. Geschütz befand sich in einer offenen 360 Grad Betonbettung. Am Ende des nördlichen "Mittelwegs" befand sich der Kommandantenbunker mit dem Batterieleitstand, ein Stück weiter östlich der Maschinenhausbunker. Die Küstenbatterie erhielt den Namen "von Stosch", vermutlich nach dem preußischen General und Admiral "Albrecht von Stosch". Herangefahren wurden die Geschütze laut Zeitzeugen mit Halbkettenfahrzeugen, die den Weg nach Neuwerk durch das Wattenmeer nahmen. Trotz ortskundiger Warnungen, fuhren sich einige der Gespanne auf Grund der von den Soldaten unterschätzten Bodenverhältnisse fest. Sie konnten nur schwer wieder geborgen werden, ein Halbkettenfahrzeug musste die Flutphase im Wasser verbleiben. Gefechtsklar gemeldet wurde sie als M.A.A. 3./ 114 am 17.02.1945.

Geschütz wurde die Anlage durch die bereits seit Kriegsbeginn auf der Insel stationierten 1. Flak Neuwerk (leichte Flak 2 cm), diese befand sich an der Nordspitze des Aussendeichgeländes. Weiterhin befand sich auf dem Deich neben dem heutigen "Haus Seeblick" mindestens ein weiteres leichtes 2 cm Flakgeschütz das zur selben Einheit gehörte. Direkte Luftangriffe auf die Baustelle oder die fertige Stellung sind nicht bekannt.
Nach Ende des Krieges wurde die gesamte Anlage im Rahmen der Demilitarisierung durch die britischen Besatzungstruppen gesprengt und unbrauchbar gemacht. Die Reste wurden im Laufe der Jahre abgerissen und entfernt. Heutzutage erkennt man nur noch das Fundament des Maschinenhausbunkers. Leider fehlen Fotos von der fertigen Stellung und dem späteren Abriss.

Die Insel Neuwerk im April 1945

Quelle: Alliiertes Luftbild 04/1945.

Regelbau M 307

Das verbliebene Fundament des Maschinenhaus-bunkers zwischn 1990 und 2000.

Quelle: Privat


15 cm skc/28 in kst.mpl c 36

Diese Kanone wurde von der deutschen Firma Rheinmetall-Borsig konstruiert. Bei diesem Modell handelte es sich um eine Küstenartillerielafette Modell 1936.

  • Gewicht der Kanone in Stellung: 19.661 kg
  • Kaliber 15 cm
  • Rohrlänge: 8,2 m
  • Höchstschußweite: 23.500 m.
  • Granatgewicht: 45 kg
  • Mündungsgeschwindigkeit: 875 m/s
  • Schußfolge: Bis zu 8 Schuß pro Minute

Quellen: M.B., Gerd Wildfang, Oliver Weklinski

Share by: