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Funkmess(ortungs)geräte
im Bereich Cuxhaven

Während des zweiten Weltkriegs waren auch hier in Cuxhaven unterschiedliche Funkmessortungsgeräte verschiedenster Truppengattungen im Einsatz, um hauptsächlich anfliegende Feindflugzeuge rechtzeitig orten zu können. Da die Radartechnik bei weitem noch nicht mit dem heutigen Stand zu vergleichen war, wurden hier zum Teil verschiedene Muster miteinander verkoppelt. Stellenweise wurden hier auch Prototypen getestet.

Typ Name/Tarnname Ort Einheit Ordnung / Auftrag Ausstattung
FlaBttr Altenbruch Altenbruch (östlich vom Bahnhof) 7./MFlaA 214 Feuerleitung 1 x FuMO 213
FlaBttr FORT KUGELBAKE Cuxhaven - Döse 1./MFlaA 214 Feuerleitung 1 x FuMO 22 , 1 x FuMO 201
FlaBttr Drangst Cuxhaven Süderwisch 1./MFlaA 214 Feuerleitung 1 x FuMO 22 , 1 x FuMO 201
FuMO Insel Scharhörn Seetaktische Funkmeßortung
FuMG Arensch am Wernerwald 1 x FMG 38 G (fB) (DeTe I , A1 Gerät)
FlaBttr Stand Heide Duhner Heide 5./MFlaA 214 Feuerleitung 1 x FuMO 22 , 1 x FuMO 201
FuSAn Altenwalde-Pferdemoor Marinepeilstelle 1 x LW 4 H 3000 / 1943, 1 x KW 4 U 80
FlaBttr Schantung-Pollux Groden-Neufeld 2./MFlaA 214 Feuerleitung 1 x FuMO 213
MKB Von Stosch Insel Neuwerk 4.MAA
FuMG Kuckuck (LwNr. 34) Berensch 21./sFlugmeldeLeitKp IV./LnRgt 202 Funkmeßstellung 1. Ordnung 1 x FuSE 65 Würzburg-Riese 1 x FuSE 80 Freya A/N 1 x FuSE Freya Wismar
FuSAn Elbe-Weser-Radio Berensch Funkstellung

Quelle: http://www.deutschesatlantikwallarchiv.de/radar/germany/rd_.htm + Privat

Bereits ab Endes des Ersten Weltkrieges wurde deutlich, dass die Bekämpfung der immer höher und schneller fliegenden Flugzeuge geeignete Einsatzverfahren der Fla-Artillerie erforderte. Als problematisch erwies sich dabei zunehmend die Bestimmung des Vorhaltepunktes, der aus der Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Luftzieles und der Flugzeit der Geschosse ergibt. Mit Hilfe des für FlaK-Waffen gebräuchlichen Ringvisiers konnte der Vorhaltepunkt nur geschätzt, nicht aber bestimmt werden. Aus der Überlegung, mit Hilfe der Zielkoordinaten des Luftzieles und ihrer Änderungsgeschwindigkeit den Vorhaltepunkt berechnen zu können, entstanden die ersten Kommandogeräte zur Führung von Fla-Batterien. Diese als Analogrechner aufgebauten Geräte konnten anhand der von optischen Entfernungsmessern ermittelten Zielkoordinaten die Richtwerte für die Geschütze und für großkalibrige Fla-Waffen auch die Laufzeit des Zeitzünders der Granaten bestimmen. Ab Beginn der 1940er Jahre wurden diese Kommandogeräte auch mit Radarstationen zur Ermittlung der Zielkoordinaten gekoppelt.


(Bsp.) Kommandogerät und sein Einsatz in einer Flakstellung

Ein Kommandogerät 40 mit aufgesetztem 4-m-Entfernungsmessgerät zur optischen Zielerfassung und Vorhaltepunktberechnung
Quelle: DSC/WW2

Anordnung der einzelnen Komponenten in einer Flakbatterie.
Quelle: Fliegerrevue 15/S5

Quelle: DSC/WW2

Bei Tag wurde mittels des Raumbildentfernungsmessers auf Basis 4 m das Ziel optisch erfasst und verfolgt. Diese Werte wurden automatisch in den Kommandorechner eingegeben. Dieses errechnete für den gemessenen Punkt des anvisierten Flugzeuges gemäß der „Flakschießlehre“ mittels Integralgleichungen und zur Ballistik des Geschützes passenden Kurvenscheiben die Vorhaltewerte für den Zielpunkt. Diese Werte wurden elektrisch per Kabel auf einen Verteilerkasten in der Geschützstellung übertragen. Von da aus wurden die Werte sternförmig an die vier Geschütze der Flak-Batterie mit den jeweils vorhandenen Seitenrichtgeräten, Höhenrichtgeräten und Zünderstellgeräten übermittelt. Die Kanoniere kurbelten die Geschütze von Hand bis zur Überdeckung mit dem elektrischen Kommandogeber. Es wurden immer vier Geschütze (oder kaskadierend 8, 12, 16) synchron auf ein einzelnes eingemessenes Flugzeug gerichtet. Das Kommandogerät war entweder im Zentrum, oder etwas von  der Geschützstellung entfernt aufgestellt.

Bei Bewölkung oder bei Nacht wurden Höhe, Richtung und Geschwindigkeit von Funkmessgeräten (FuMG Bsp„Würzburg“) anfangs fernmündlich zum Kommandogerät, später durch das Umwertegerät automatisch und somit elektrisch an das Kdo.Ger.40 übertragen. Die Ausrichtung der Geschütze erfolgte wie oben beschrieben.
Das Kommandogerät 40 wurde im Werk der Zeiss-Ikon AG in Dresden entwickelt, und seine ersten Exemplare erschienen bereits 1937, aber das Gerät wurde ab 1941 in größerem Umfang eingesetzt.  Das Kdo.Ger.40-Personal bestand aus fünf Personen.
Quelle: Wikiwand 8,8 Flak

Kleinkommandogerät C5 (Kleinkog)


Dreiwag Küste schwer

Das Dreiwag (Dreiwalzengerät) ist ein Mess- und Kommandogerät für schwere Flakbatterien an Land und wurde seinerzeit ausschließlich für die Bedürfnisse der Marine konzipiert. Es ist zusätzlich in Kombination mit einer 6 m Optik (Raumbildentfernungsmessgerät EM-6mR(H)) ausgestattet. Dabei wird auf mechanischem Wege der Vorhaltewinkel durch Auswertung von Trefferseiten- und Trefferhöhenwinkel auf bewegliche Luftziele ermittelt. Es arbeitet vom Prinzip her nach dem linearen Rechenverfahren durch maßstäbliche, geometrische Nachbildung der Flugzeugbewegung in Polarkoordinaten.

Ein Punkt im Raum, das Ziel wird durch die drei Meßgrößen:

- Entfernung zum Meßpunkt 

- Seitenwinkel zum Meßpunkt,

- Höhenwinkel zum Meßpunkt

bezogen auf eine feste Standlinie der Kartenebene bestimmt.

Die zugehörigen Werte wurden mit normalerweise mit dem schon erwähnten aufmontierten Raumbildentfernungsmesser und den zugehörigen Richtfernrohren ermittelt und laufend in das Kommandogerät eingeleitet. Ersatzweise können sie auch von einem Funkmessgerät ermittelt und übertragen werden.

Mit diesen Werten wurde die Horizontaltgeschwindigkeit und die Flugrichtung des Zieles ermittelt,

Ein Geschütz, daß das Flugziel bekämpfen soll, darf nicht auf den augenblicklichen Meßpunkt gerichtet sein, sondern auf einen vorausliegenden Punkt des Zielweges, den Treffpunkt. Dieser Punkt ist abhängig von der Ladeverzugszeit und der Flugzeit des Geschosses sowie der Wegstrecke, die das Ziel in dieser Zeit zurücklegt. Der Treffpunkt wird im Kommandogerät errechnet.

Die für die einzelnen Geschütze benötigten Werte werden aus dem Treffpunkt, dem horizontalen und vertikalen Stellungsunterschied sowie der Flugbahn des Geschosses, abhängig von dem Geschoßgewicht, dem Drall, der Pulvertemperatur, der Anfangsgeschwindigkeit, dem Windeinfluss und dem spezifischen Gewicht der Luft, ermittelt.

Weiterhin wird mit den aufgenommenen Werten die Stellzeit für die Zeitzünder der Granaten ermittelt (Flugzeit der Geschosse zum Zielpunkt). Die ermittelten Werte des Dreiwag werden durch die drei Geber an die Empfangssysteme der Geschütze geleitet. Durch den Verteilerkasten ist es möglich, mehrere Geschütze anschließen. Das Gerät selbst muß im Zentrum der Batterie liegen. Es ist transportfähig, dies erfordert aber größere Vorbereitungen. Zudem ist für jegliche Flakbatterie verwendbar und muss nur auf das jeweilige Kaliber eingestellt werden. Zum Schutz der Besatzung ist das Gerät mit einer Panzerkuppel versehen und um 360 Grad drehbar.

Das "Dreiwag Küste schwer" mit der 6m-R(H) Basis auf dem Leitstand 1 der Flakbatterie Kugelbake.

Quelle: Marinehelfer in der Batterie Kugelbake/H..Schönemann, Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz


Die Flakwindscheibe

Die Flakwindscheibe dient zur Ermittlung der Wind -T.-V., des Windvorhaltes und des Dralls in Abhängigkeit von Entfernung, Zielrichtung zur Windrichtung, Windstärke und Ballistik. Sie besteht aus folgenden Teilen: Gehäuse, Tisch, Kurvenscheibe, Schussrichtungszeiger, Gradring, Glasdeckel und Nachtbeleuchtungsanlage.

 

Die Kurvenscheibe wird so auf den Tisch gelegt, daß die Ausnehmung der letzteren in den Stift des Tisches einrastet. Auf der Kurvenscheibe sind gelbe konzentrische Kreise, die zur Bestimmung des Dralls dienen. Sie werden nach außen immer enger, da die Drallabweichung bei zunehmender Entfernung zunimmt. Außerdem sind noch rote und grüne ausgezogenen Linien zur Bestimmung der Wind-T.-V. vorhanden. Im mittleren Teil der Kurvenscheibe ist die Zielhöhe und die Windgeschwindigkeit ablesbar. Außerdem ist hier noch der Windrichtungspfeil angebracht. Es gibt Flakwindscheiben von 4 bis 34 m/sek., unterteilt von 2 zu 2 m/sek. Am Rande der Scheibe ist die Ballistik angegeben. Der Gradring ist in 360 Grad eingeteilt. Er ist drehbar gelagert. Über der Kurvenscheibe kreist der Schußrichtungspfeil. Er ist mit einer hm- Einteilung von 10 bis 75 hm versehen.

Nachdem die Nr.9 die Messentfernung ausgerufen hat, greift der Bedienungsmann der Flakwindscheibe dieselbe am Schussrichtungszeiger ab und beobachtet, wo dieser mit einer der Kurven schneidet. Die Werte für Windvorhalt und Drall stellt er an der dreifachen Verbesserung ein. Die Wind-T.-V. ruft er Nr.4 zum Einstellen an der T.-V.-Skala zu. Dabei werden diese Werte genauso verrechnet wie die Kommandoverbesserungen des Flak- Leiters.


Entfernungsmesser 4 m R(H) 36 /  Deutsches Reich                                                               

Das Raumbild-Entfernungsmeßgerät mit Wandermarke diente zum Ermitteln der Entfernung oder der Höhe eines Zieles besonders bei den schweren Waffen der Flak-artillerie. Durch einen  einfachen Umschaltvorgang lässt es sich in jeder beliebigen Höhenstellung vom Entfernungs- zum Höhenmesser und umgekehrt schalten. 

Meßprinzip
Meßbereich:
Meßbasis: 
Vergrößerung:

Raumbild Wandermarke

0,62 bis 50 km
4 m

24- und 12-fach

Eintrittspupille:

Austrittspupille:


Sehfeld:

40 mm

bei 24-fach 1,7 mm

bei 12-fach 3,4 mm
bei 24-fach 29 m auf 1000 m
bei 12-fach 35 m auf 1000 m
 

Einstellbereich der Okulare:

Einstellbereich der Pupillendistanz:

Einführungsjahr:

Masse:

Hersteller:

Besonderheit:

Inventarnummer:

+6 dpt.

54 bis 76 mm
1936
175 kg

Fa. Carl Zeiss, Jena

auch als Stereo-Altimeter bezeichnet.
22868

Zum Gerät gehören das Berichtigungsgerät BGR 36, 2 Richtfernrohre 10 x 45 (Seite und Höhe), Einblick zur Zielrichtung um 80° geneigt, elektrische Meßrnarken-beleuchtung, ein Doppelbeobachtungsfernrohr 10 x 45 und 2 Sucherfernrohre 6 x 30. 

Hier sind beim Em 4m R40 deutlich die Doppelrichtgläser erkennbar. Am Gestell hängt der Behälter für die vier Blei-Sammler 2B38, die hintereinandergeschaltet eine Spannung von 4 Volt und eine Leistung von '76 Ampere-Stunden hatten.


Ein Raumbild - Entfernungmessgerät 6 m - R(M), wie es auf dem Dreiwag der Marine verwendet wurde.

Ein Entfernungsmessgerät 4m R(H) 34 und 36, Einblickseite
(1) Außenrohr
(2) Strahlungsschutz
(3a, 3b) rechter und linker Basiskopf
(4) Schutzdeckel für den seitlich befindlichen Pendelhöhenmesser,
(5) Okularschutzhaube
(6) abnehmbares Sucherfernrohr (rechts)
(7) abnehmbares, einäugiges Richtfernrohr (rechts)
(8) Entfernungsberichtigung
(9) Meßrad
(10) Einblick zum Em
(11) Grobvisier
(12) Höhenberichtigung
(13) abnehmbares, einäugiges Richtfernrohr (links)
(14) abnehmbares Sucherfernrohr (links)
(15) Umschaltung von ”Em” auf "Hm"
(16) abnehmbares Doppelbeobachtungsfernrohr. (Nach 2. Dv. T. 1300)

Quelle: Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz, Waffen-Arsenal S-21


FUSE 62 A Würzburg Radargerät (FUMO 22 - Marinebezeichnung)

Funkmessgerät war die von der deutschen Wehrmacht vor und während des Zweiten Weltkriegs verwendete Bezeichnung für funktechnische Anlagen und Geräte, die der Ortung von Flugzeugen oder Schiffen, zur Feuerleitung der Flak- und Küstenartillerie oder zur Führung der eigenen Jagdflugzeuge dienten.

Diese können unterteilt werden in aktive Funkmessgeräte (heutzutage Radargeräte) mit Sende- und Empfangsteil, später auch als Funkmessortungsgerät (FuMO) bezeichnet, sowie passive Geräte, die Signale nur empfingen und nicht sendeten.

Die offizielle Bezeichnung der aktiven Geräte war FuSE (Funk-Sende-Empfangsgerät). Für die Feuerleitradaranlagen der Küstenartillerie und Marine-Flak, die von der Kriegsmarine betrieben wurde, gab es die Bezeichnung FuMO (Funk-Mess-Ortungsgerät, z. B. FuMO 22 ). Das FuMG 62 „Würzburg“ wurde anfangs auch als FMG 39 (Flak-Messgerät, Einführung 1939) bezeichnet.

Zur genauen Erfassung von Entfernung und Höhe gegnerischer Flugzeuge arbeitete das FuMG 62 als eines der ersten Impulsradargeräte mit Dezimeterwellen auf einer Frequenz von 560 MHz (Wellenlänge 53,6 cm). Die Entwicklung begann Ende der 1930er-Jahre; die ersten Geräte kamen 1940 zum Einsatz. Insgesamt wurden vermutlich mehr als 4000 Geräte verschiedener Modellreihen hergestellt. Es wurde nach der Stadt Würzburg benannt, da der Leiter der Telefunken-Radarentwicklung Wilhelm Runge Städte als Tarnnamen bevorzugte.


Quelle: http://www.atlantikwall.info/radar/technik/flakziel.htm

FUMO 22

Quelle: Bundesarchiv Bild 101I-356-1845-08

FUMO 22
Quelle: Bundesarchiv Bild 101I-621-2930-32


Flakleitgerät 41g (FUMO 201/202 Marinebezeichnung)

Das FuMO 202 Flakleitgerät sendete in der Frequenz 368 MHz mit einer Reichweite zwischen 20 und 30 km. Die deutschen Radarsysteme waren bereits damals in der Lage, seitlich eine Richtung zum Ziel finden. Um allerdings Flugzeuge als echtes Flakradar bekämpfen zu können, wurden jedoch mehr Daten benötigt. Die Antwort der Zeit ist dieses Radargerät das auch in der Lage war, eine Höhenrichtung für eine Messung in der Luft auf elektronischem Wege in Kombination mit dem Entfernungsmesser zu ermitteln. Eines der ersten echten Flak Radarsysteme. Jeder Reflektor hatte seine Aufgabe, die Vertikale war für die Höhenrichtung und die Horizontale für die Seitenrichtung zuständig. Die Anlagen waren in den Flakbatterien in entsprechenden Bettungen oder auf sogenannten Flakleittürmen gelagert.

Quelle: www.gyges.dk

Quelle: 3dwarehouse.com


FuMG 65/FuSE 65 Würzburg - Riese (Gigant) / Deutsche Luftwaffe

Das FuMG 65 Würzburg - Riese war eine Weiterentwicklung des FuMG 62 welches durch die Firma Telefunken entwickelt und produziert wurde. Die Mitte 1941 eingeführten ortsfesten „Riesen“ (Bezeichnung: Funk-Sende-Empfangsgerät FuSE 65 bzw. Funkmessgerät FuMG 65) dienten zur Führung der Nachtjäger der Luftwaffe und wurden zur Feuerleitung auf den Leittürmen der großen Flaktürme installiert. Der Luftwaffenexperte und General Josef Kammhuber, Kommandeur der Nachtjäger, plante und realisierte eine Verteidigungslinie aus sogenannten „Himmelbett“-Stellungen, die bei den Engländern unter dem Namen ihres Organisators als „Kammhuber-Linie“ bekannt wurde. Die zuletzt über 1000 km lange Linie zog sich von Dänemark bis nach Nordfrankreich und war ein ausgeklügeltes System aus Funkmessstellungen, Nachtjägerflugplätzen, Flakbatterien und Flugwachen, die alle telefonisch mit Jägerleitständen verbunden waren. Die Radarstationen mit sich überschneidenden Erfassungsbereichen sowie Scheinwerferstellungen und startbereite Nachtjägereinheiten sollten die britischen und später auch amerikanischen Flieger vom deutschen Luftraum fernhalten.
Ab Juli 1943 störten die Alliierten die Wirksamkeit der Radaranlagen durch das Abwerfen von Stanniolstreifen (Düppel). Die vielen Radioechos irritierten zunächst die deutsche Luftabwehr. Bald gelang es aber, über den Dopplereffekt die Geschwindigkeit der georteten Objekte zu bestimmen und die langsam schwebenden Metallstreifen auszublenden. Durch dieses Verfahren gelang es, die Düppel von den schnell fliegenden Flugzeugechos zu trennen und sie wieder sichtbar zu machen. Da das FuMG 65 Würzburg -Riese selbst nicht in der Lage war anfliegende Flugzeuge grob einzupeilen, wurde es in der Regel in Kombination mit einem FuMG 80 Freya betrieben. Entweder stand das Freya Gerät in einem gewissem Abstand, oder es wurde seitlich rechts und links am Würzburg - Riesen montiert.

  • Suchbereich: 360 Grad
  • Reichweite: Suchen: 60–80 km , Peilung: 50–60 km
  • Sendefrequenz: 560 MHz
  • Gewicht 15 Tonnen
  • Besatzung 6
  • Höhe 10,20 m / Breite 4,30 m / Länge 7,60 m
  • Spiegelduchmesser 7,40m


       Quelle: Waffenarsenal 132 , Wikipedia FuSe 65

Privat: Dänemark

Privat: Frankreich-Normandy


FuMG 80 Freya - System / Deutsche Luftwaffe

Das Funkmessgerät Freya war eine frühe Entwicklung der Radartechnik im Deutschen Reich. Der Deckname stammt von der nordischen Göttin Freya, der die Fähigkeit zugesprochen wird, in der Nacht sehen zu können.
Die Führung eines Nachtjagdflugzeugs durch ein Bodenradar war 1940 ein schwierig zu lösendes Problem. Die einzigen elektronischen „Augen“ waren die Küstenradarstationen „Freya“. Mit einer Reichweite von 160 km waren diese zwar als Frühwarneinrichtung zu gebrauchen, eigneten sich aber nicht zur Jägerführung. Dies lag zum einen an der unzureichenden räumlichen Auflösung, aber vor allem an der fehlenden Höhenangabe. Um diesen Mangel zu kompensieren, waren anfänglich FMG 39 / FuSE 62 Messgeräte zusätzlich erforderlich. Als erste Maßnahme zur Abhilfe wurde am 7. September 1940 eine spezielle Luftnachrichteneinheit in Nunspeet am südlichen IJsselmeer eingerichtet. Mit Hilfe eines dort entwickelten und stationierten Gerätes, das das Freya um eine Einrichtung zur Höhenermittlung erweiterte (Freya-Fahrstuhl), gelang am 16. Oktober 1940 der erste Abschuss der vollständig auf der Grundlage einer Bodenführung erfolgte. Leutnant Ludwig Becker (4./NJG 1) schoss mit seiner Dornier Do 17Z-10 eine Vickers Wellington ab. Kammhuber war nun davon überzeugt, dass eine „Dunkle Nachtjagd“ (DuNaJa, ohne Hilfe von Flakscheinwerfern) möglich ist. Er erweiterte daraufhin die eine Versuchsstellung zu einer Reihe von sich in der Reichweite überlappenden Stationen an der Nordsee-Küste von Dänemark bis zum Kanal.

In der hellen Nachtjagd wurden Versuche unternommen, die Flakscheinwerfer mit einem Freya-Gerät zu koppeln (Parasit-Einrichtung). Was jedoch fehlte, war ein wirkliches Präzisionsradar mit einer Reichweite von etwa 60 km. Die Scheinwerferregimenter wurden in ihre einzelnen Batterien aufgeteilt, diese wurden in einzelne „Boxen“ in etwa 40-km-Abständen positioniert.

  • FuMO 301/302 „Freya 39 G/40 G“, von GEMA (Berlin), die ersten Geräte auf Frequenzen um 250 MHz (Wellenlänge 1,2 m, Ultrakurzwelle)
  • FuMG 80 „Freya“, (GEMA), auf 120–130 MHz (2,5–2,3 m), verbessert für bis zu 200 km Reichweite

       Quelle: Wikipedia/Himmelbett-Verfahren


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