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Stand 06.01.2024

Schon vor Beginn des 1. Weltkriegs, errichtete die damalige kaiserliche Marine zwischen 1903 - 1904 am nordwestlichen Strandabschnitt von Döse eine Artilleriestellung gegen in die Elbmündung einlaufende feindliche Schiffe. Ihre Bezeichnung war "Linke Aussenbatterie" und lag genau an der Stelle des heutigen "Strandhaus Döse". Die Batterie bestand seinerzeit aus 4 Geschützen 15 cm SK/L 35 mit einer Reichweite von 12.600 Metern, zum Nahkampf gab es 2 Maschinengewehre Kaliber 8 cm. Die Anlage war mit einem Schutzgürtel aus Stahl und Beton gegen Beschuss befestigt.

Kartenausschnitte eines französischen Dossier über die festungsbaulichen Anlagen in Cuxhaven von 1927. Diese zeigen Draufsichten und Querschnitte der "Linken Aussenbatterie" am Steinmarner Seedeich, heute "Strandhaus Döse".

Standort der "Linken Aussendeich-batterie".

Die Betonkasematte für die Geschütze der Batterie vor dem Deich.

Querschnitt durch die "Linke Aussen-deichbatterie" im Bereich des 2. und 3. Geschützes.

Querschnitt durch die "Linke Aussen-deichbatterie" im Bereich des 2. und 3. Geschützes.


Bereits 1938 wurde die Marine Kanonen Batterie "Hipper" bereits erwähnt, als Standort nutzte man den Platz der ehemaligen "Linken Aussenbatterie". Bewaffnet war die Stellung mit 4 x 15 cm SK/L45 "Nathan" in MPLC 13 Geschützen, in deren Mitte sich der Gefechtsleitstand befand.
Mit der Invasion Dänemarks und Norwegens veränderte sich die Lage allerdings so, dass auch dort im Zusammenhang mit dem Aufbau des Atlantikwalls eine militärische Umstrukturierung nötig wurde. Zu diesem Zweck mussten unter anderem bestehende Artillerie- und Flakbatterien aus dem Reichsgebiet an die skandinavischen Küsten verlegt werden, um auch hier einen Schutz gegen Invasionsversuche aufzubauen.
Dies betraf auch die Batterie "Hipper", deren gesamte Bewaffnung und das Personal am 26.04.1940 nach Tollerort (Hamburg) und anschließend nach Frederikshavn (Dänemark) verlegt wurde. Dort blieb die Einheit mit dem gleichen Namen unter dem Kommando der M.A.A. 509 vom 14.06.1940 - 26.06.1940, bis sie anschließend aufgelöst und an der französische Kanalküste in den Altlantikwall umziehen musste.

In diesen Zeitraum war die Stellung am Steinmarner Seedeich offenbar komplett geräumt. Man vermutete im Gegensatz zu den anderen Standorten, hier keine unmittelbare Gefahr einer alliierten Invasion. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Stellung allerdings wieder mit Geschützen ausgerüstet und das Personal entsprechend hochgefahren. Als Bewaffnung werden
4 x 15 cm/45 (5.9") Ubts + Tbts L/45 angegeben. Wann die Wiederbewaffnung der Batterie genau passierte, ist leider nicht genau aufgeführt. Vermutlich fand dies aber spätestens 1943 statt. Auf der Binnendeichseite entstand für die Batteriebesatzung ein angrenzendes Barackenlager. Dieses wurde nach Kriegsende als Wohnraum für Flüchtlinge aus den Ostgebieten genutzt.
Nach Kriegsende wurde die gesamte Anlage wie auch weitere, auf Weisung der Alliierten im Rahmen der Demilitarisierung gesprengt und unbrauchbar gemacht. An dessen Stelle wurde 1955 das bis heute bestehende "
Strandhaus Döse" errichtet.

Zwei Geschütze der Batterie "Hipper" am Steinmarner Seedeich".

  Karte links:

  1. Batterie "Hipper"
  2. Fort Kugelbake
  3. Kanonenbatterie 1.WK.

Ein Überbleibsel der "Linken Aussenbatterie" und später Marine Kanonenbatterie "Hipper" im Steinmarner Seedeich. Es handelt sich um einen Verbindungsgang der heutzutage für die Anlieferung zum "Strandhaus Döse" genutzt wird. Bis in die 80er Jahre gehörte er zu einem Bunker, der ca. 20 - 30 Meter weiter nach links ragte. Er musste allerdings auf Grund des Deichschutzes entfernt werden.


Quellen: M.B., Gerd Wildfang, Joachim Patberg

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