Hinter dem östlichen Deich der Grimmershörnbucht, begannen bereits 1872 zum Schutz der Elbmündung der Bau des gleichnamigen Kanonenforts. Im Rahmen des weiteren Ausbaus des Marinestandortes Cuxhaven, plante man in angrenzender Nähe hierzu den Bau mehrerer Kasernenblöcke und eines Exerzierplatzes. Zuerst erstellt wurde 1892 die aus Holz gefertigte Seedeichkaserne, die in Form eines U gebaut wurde. Laut Entwurfsskizze war es geplant, das sämtliche weiteren Kasernenbauten in der selben Art und Weise gebaut werden sollten. Doch mit der Errichtung der "kleinen Wetternkaserne" 1905 wurde bereits im anderer Stil gebaut, man setzte inzwischen auf die gängigen Werkstoffe Stein und Beton. Nach und nach kamen weitere Kasernenteile hinzu, da der Bedarf zur Ausbildung von Marinestreitkräften stetig anstieg. So entstanden in den nachfolgenden Jahren die "Große Wetternkaserne" und die "Grimmershörnkaserne". Allerdings waren in den verschiedenen Gebäuden neben den neuen Rekruten auch die Stammbesatzungen vor Ort ansässiger Einheiten, wie der 4. Matrosen Artillerie Abteilung kaserniert.
Auf dem Areal wurden zudem der Exerzierplatz, eine Exerzierhalle, Kommandogebäude, Fahrzeughallen, Pferdeställe, Werkstätten, unterschiedliche Hallen und weitere für das Militär wichtige Objekte erstellt. Bis zum Ende des 1. Weltkriegs wurde das gesamte Areal intensiv genutzt. Danach sank die Zahl der Soldaten bedingt stark ab und die Anlage ging in einen Standby-Betrieb, blieb aber in militärischer Nutzung.
Mit der Machtergreifung und Wiederbewaffnung im dritten Reich, stieg der Bedarf an gut ausgebildeten Soldaten allerdings schnell wieder an. Neben den Stammbesatzungen des Marinestandortes Cuxhaven, wurden auch wieder Rekruten der Kriegsmarine ausgebildet.
Nach Ende des 2. Weltkriegs übernahm die britische Besatzungsmacht das gesamte Areal und nutzte es zur Unterbringung seiner Einheiten.

Stand ca. 1941

  1. Fort Grimmershörn
  2. Seedeichkaserne
  3. KFZ - Bereitschaft
  4. Waffenkammer
  5. Exerzierhalle
  6. Grimmershörnkaserne, ab 1938 Kommandantur der Marineflak.
  7. Exerzierplatz
  8. Kleine Wetternkaserne
  9. Stabsgebäude
  10. Große Wetternkaserne
  11. Wirtschaftsgebäude
  12. Arrestbereich

Bereits 1892 wurde am Seedeich die erste offizielle Kaserne in Cuxhaven errichtet. Nach der Aufstellung der IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung wurde entsprechende Kapazitäten zwecks Unterbringung des Personals benötigt. Im November 1893 zogen dann die 1. Und 2. Kompanie der IV. MAA in das neue Gebäude ein. Bei dem Bau handelte es sich um ein aus Holz gefertigtes zweigeschossiges Objekt, dass in Form eines U errichtet wurde. Geplant waren zudem weitere Gebäude des selben Planstils auf dem Gelände des Kasernenareals - Grimmershörn, diese wurden dann allerdings doch aus Stein und Beton errichtet.

Quelle: Alte Postkarte

Quelle: Alte Postkarte

Alte Postkarte vom 27.04.1905

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Alte Postkarte vom 21.06.1902

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte


Die "Kleine Wetternkaserne" wurde 1905 auf der Westseite der Kasernenstraße errichtet. Im Gegensatz zur "Seedeichkaserne" verwendete man hier allerdings Steine und Beton statt Holz. In dem noch heute existierenden Gebäude ist heutzutage die Bundespolizei untergebracht.

Die "Kleine Wetternkaserne" in der Kasernenstraße, gegenüber das Baufeld für's seinerzeit zukünftige Stabsgebäude.

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Blick von der Nordostseite, links im Hintergrund das inzwischen fertige Stabsgebäude.

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Rückseite der "Kleinen Wetternkaserne" mit Sicht vom Ex.-Platz. Links im Hintergrund die "Seedeichkaserne".

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte


1906 wurde das Gebäude an der Marienstraße fertiggestellt. Im 2. Weltkrieg waren dort unter anderem Einheiten der Minenwerferabteilung der Seestreitkräfte kaserniert. Heutzutage wird das Gebäude privat genutzt.

Die "Große Wetternkaserne" in der Marienstraße.

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Die Marienstraße in Richtung Döse, hinter der Kutsche erkennt man die "Große Wetternkaserne".

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Links die "Große Wetternkaserne" in der Marienstraße., Blick nach Osten.

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

1940 - Die Rückseite vom Ex.-Platz aus gesehen, davor der markante Flaggenmast.

Quelle: M.B.


Der letzte errichtete Gebäudeteil war die "Grimmershörnkaserne", die 1908 ihren Betrieb aufnahm. Heutzutage befindet sich in den Räumen des Gebäudes die Wichernschule Cuxhaven.

Die "Grimmershörn Kaserne" mit Blick von der Deichtrift.

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Rechts unten erkennt man noch die Gleise der Kanonenbahn, die bis zum Fort Kugelbake und der Kanonenbatterie Döse führte.

Quelle: Andreas Möller/Alte Postkarte

Die Rückseite der "Grimmershörn Kaserne" vom Exerzierplatz aus gesehen.

Quelle: Theodor Leifeld/M.B.

Die Grimmershörnkaserne 1940.

Quelle: G.Wildfang

2024 - Der Ostflügel der ehemaligen Grimmershörnkaserne.

Quelle: M.B.

2024 - Der Westflügel des Gebäudes, heutzutage befindet sich hier ein Schulbetrieb. Auf dem kastenförmigen Anbau am Giebel rechts, befand sich im zweiten Weltkrieg ein 2 cm - Flakgeschütz.

Quelle: M.B.


Dieses Führungsgebäude wurde von 1908, nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt und an die IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung übergeben. In diesem war die militärische Leitung der Garnison Cuxhaven mit dem Offiziersstab untergebracht, weiterhin befand sich in den Räumen der ersten Etage unter anderem auch das Offizierskasino. Zur Deichseite hin gab es eine Terrasse, die in den Garten führt. An dessen Ende zum Seedeich hin, steht immer noch die nicht mehr aktive Kegelbahn mit dem Teehaus.
Während des zweiten Weltkriegs befand sich in dem Gebäude die Kommandantur sowie die Stabsbatterie der 214./ Marine Flak Abteilung. Der dazugehörige Leitstand von dem aus die leichten und schweren Flakbatterien geführt wurden, befand sich im Kellergeschoß. Von 1941 - 1943 wurden im Stabsgebäude weiterführende Lehrgänge zur Flugzeugerkennung durchgeführt.

Quelle: M.B., Gerd Wildfang.

Das "Stabsgebäude" der kaiserlichen Marine Cuxhaven.

Quelle: Alte Postkarte

Sicht von der Kasernenstraße

Quelle: Privat

Ausführungsplan des "Stabsgebäude", Sicht zur Nordostseite.

Quelle: Privat

Ansicht von der Nordwestseite (Kasernenstraße).

Quelle: Privat

Kaiser Wilhelm der II. 1914 mit seiner Yacht "Hohenzollern" zu Besuch in Cuxhaven. Das Foto wurde auf der seeseitigen Terasse des Stabsgebäude geschossen.

Quelle: Privat

Zwei Offiziere auf ihren Pferden in der Kasernenstraße, dahinter das Stabsgebäude.

Quelle: Andreas Möller

Appell der Kriegsmarine vor der Kommandantur (Stabsgebäude) in der Neuen Reihe. Der Grund und der Zeitpunkt ist nicht bekannt.

Quelle: Andreas Möller

Die Kegelbahn vor dem Seedeich, Blick vom Garten.

Quelle: Andreas Möller

2024, die Kegelbahn vom Seedeich aus gesehen. Bei dem Gebäude hat der Zerfall sehr stark zugenommen. Früher oder später droht dem historischen Gebäudes wegen Einsturzgefahr der Abriss, wenn in Zukunft nichts dagegen unternommen wird.

Quelle: M.B.


Exerzieren: Militärisches Üben

Die Exerzierhalle mit Blick vom Exerzierplatz, Aufnahme von 1924.

Quelle: Andreas Möller

Die ehemalige Exerzierhalle am Döser Seedeich, links befand sich die Waffenkammer. Heutzutage befindet sich in dem in die Jahre gekommenen Gebäude die "Sporthalle Grimmershörn".

Quelle: M.B.

Neben regulären Exerzierübungen wurden wie hier gezeigt auch Vereidigungen von Rekruten durchgeführt, wenn es witterungsbedingt nicht außerhalb möglich war.

Quelle: M.B.

Quelle: M.B.

Quelle: M.B.

2024 - Die heutige Sporthalle Grimmershörn mit Blick zur Seeseite.

Quelle: M.B.


Plan der KFZ. - Hallen und Werkstätten.

Quelle: M.B.

Eine Abteilung der KFZ. - Bereitschaft vor ihren Hallen, die Einheit gehörte offenbar zur Marine. Alle Fahrzeuge haben das Nummernschild WH = Wehrmacht Marine.

Quelle: Andreas Möller

Parade vor den KFZ. - Hallen.

Quelle: M.B.

2024

Quelle: M.B.

Das Emblem der damaligen KFZ - Bereitschaft, befindet sich immer noch an dem ehemaligen Wohn- und Bürogebäude der Kriegsmarine.

Quelle: M.B.

2024

Quelle: M.B.