
Ein Festungsrayon ist eine begrenzte Zone im Umfeld von Festungswerken, in der den Grundeigentümern aus militärischen Erfordernissen gewisse gesetzlich geregelte Baubeschränkungen auferlegt wurden. Die Rayons wurden durch Rayonsteine markiert. Der Begriff „Rayon“ stammt aus dem Französischen und bedeutet sinngemäß „Gebiet, Bezirk, Umkreis, abgegrenzte Fläche“.
Vor den Festungen musste freies Schussfeld geschaffen werden, um den unbestrichenen Raum möglichst zu minimieren. Dies bedeutete ein Freiräumen des Vorgeländes von allen Objekten, die einem Gegner Deckung hätten verschaffen können, und weiter außerhalb die Freilegung von Schussbahnen über die Hauptanmarschwege eines potentiellen Gegners. Gesetzliche Regelungen hierzu wurden relativ spät erlassen. Sie stammen erst aus dem 19. Jahrhundert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Festungsrayon
Festungsrayon Cuxhaven
Quelle: Interalliierte Bestandsaufnahme von 1922
Das Festungsrayon der Landgemeinde Cuxhaven um 1910. Rayon 1. (Bauverbotszone); Rayon 3. (Aufsichtsbereich der Festungsanlage). Die betroffenen Geländeabschnitte bezeichnen die Grenze des formellen Schutzgebietes um Verteidigungsanlagen (Genehmigungspflichtig).
Bereits 1869 noch vor Baubeginn des Fort Kugelbake wurde um die zukünftige Festung ein solcher Aufsichtsbereich für Festungsanlagen eingerichtet. Mit dem Bau weiterer militärischer Festungsanlagen an der Küste, wurde dieser Bereich 1905 noch einmal deutlich erweitert. Hinzu kam um das zwischen Duhnen, Döse und Stickenbüttel liegende Fort Thomsen ein Rayon 1. - Gebiet (Bauverbotszone). Diese Auflagen waren für die Bewohner der Ortschaften mit zum Teil gravierenden Folgen im Bezug auf die Stadtentwicklung verbunden.
Im Bereich der Cuxhavener Straße mussten diverse Höfe und das seinerzeit gerade fertiggestellte israelitische Hospiz ohne große Frist abgerissen werden, um das Schussfeld zu verbessern. Aus Zeitgründen wurden diese Gebäude kurzerhand gesprengt.
Zwar gab es entsprechende Abgefindungen und zum Teil wurden auch neue Gehöfte an anderer Stelle errichtet, trotzdem waren dies schmerzliche Ereignisse welche die Dorfbewohner unerwartet trafen.
Quelle: Interalliierte Bestandsaufnahme von 1922, M.B.

Das ehemalige israelitische Kinderheim an der Cuxhavener Straße war einst ein imposantes Gebäude. Im Rahmen des Bau's der Mörserbatterie Fort Thomsen, musste es wegen der Verbesserung des Schussfeldes gegen Angriffe abgerissen werden. An Stelle des damaligen Gebäudes steht heutzutage das Terassenhaus.
