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Im Rahmen der neu strukturierenden Abwehrmaßnahmen von 1944 zum Schutz gegen Invasionsabsichten durch alliierte Streitkräfte im Küstenbereich der deutschen Bucht, wurde in Altenwalde eine weitere schwere Artilleriestellung geplant. Man baute im Waldbereich Zur Burg / An der Schonung eine Marine-Kanonen-Batterie (M.K.B.) mit dem Namen Hossfeld. Zum Einsatz kamen hier erbeutete Geschützrohre ehemaliger französischen Schlachtschiffe der Danton Klasse. Der Endausbau sah hier drei Geschütze des Modells 24 cm. K.M. 02/06 (f) auf Schießgerüst C 42 vor. 
Nach einem vorliegenden amerikanischen Kurzbericht, wurde ein Geschütz nahezu fertiggestellt. Ein weiteres war im Aufbau und für das Dritte, war die Baugrube bereits ausgehoben.
Für den Standort kommen zwei Standorte in Frage, wobei der Standort
Zur Burg nach vorliegenden Fakten als der wahrscheinlichere gilt.

1. An der Schonung

Auf Luftbildern ist hier ein kreisrundes Fundament zu erkennen, was eventuell auf eine Drehbettung schließen lässt. Dieses Betonfundament ist auf einigen vorliegenden Fotos erkennbar, es wurde XXX abgerissen. Laut Zeitzeugen soll dort noch nach Kriegsende ein Geschütz gestanden haben, Fotos davon liegen allerdings nicht vor.

2. Zur Burg

Im dortigen Waldstück sind auf alliierten Luftaufnahmen drei Baufelder/Sandruben zu erkennen deren Zweck bisher nicht zu erörtern waren. Auf einer Nahaufnahme ist hier vermutlich ein Portalkran zu erkennen. Nach Kriegsende wurden die Löcher mit diversem Material des Schießplatzes Altenwalde verfüllt.


Zwei Fotos aus einem Internetforum zeigen ein Küstengeschütz genau dieses beschriebenen Modells. Die Bezeichnung ist M.K.B. 24 cm K.M. 02/06 (f) Battery Hossfeld / Nordholz. Auch wenn hier nicht zweifelsfrei bewiesen werden kann, dass es sich hierbei tatsächlich um den Standort Altenwalde handelt, spricht zumindest die Bauart des Fundamentes und die Vegetation im Umfeld im Gegensatz zu den anderen Standorten dafür.

Das gerodete Baufeld eines vermeintlich sichtbar einsatzbereiten 24 cm. Geschütz. Der Aushub wurde mit einem Tarnnetz versehen.

Quelle: https://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=151759&hilit=hossfeld

Das selbe Geschütz aus einer anderen Perspektive. Das Fundament liegt offenbar unterhalb des Geländeniveaus.

Quelle: https://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=151759&hilit=hossfeld

Die Bettung wurde anscheinend nur in Teilen nach Regelbau S 524 gebaut . Sie besteht nur aus dem Drehkranz.

Quelle: https://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=70&t=151759&hilit=hossfeld


Zwei Berichte des Marineoberkommandos Nord von Anfang 1945, hier wurde empfohlen die Batterie Hossfeld trotz stetig steigendem Munitionsmangel weiterzubauen.

Quelle: MOK.-Nord, Anfang 1945

Quelle: MOK.-Nord, Anfang 1945

Ausschnitt eines amerikanischen Berichtes von 1946, Quelle nicht bekannt, Übersetzung: 1. leerer, komplettierter Panzerturm, 8 Zoll (20 cm) stark, .1 Kanone im Vorfeld, 2. im Eingang, 3. Grube gegraben. Durch diese Aussage lässt sich wirklich vermuten, das die drei Fotos des Geschützes tatsächlich in Altenwalde gemacht wurden. Weiterhin scheint es sich laut der Beschreibung dabei um den Standort der drei Baugruben im Waldstück Zur Burg zu handeln.

In der Verlängerung Zur Burg befanden sich im zurückliegenden Waldstück drei Baufelder. Auf Grund der gesammelten Fakte ist es naheliegend, das es sich hierbei um die im Bau befindliche 24 cm Batterie Hossfeld  handelte.
Quelle: M.B.

Bei der Vergrößerung lässt sich vermuten, das es sich hierbei um einen mobilen Portalkran zum Aufbau eines Geschützes handeln könnte.
Quelle: M.B.

Quelle: M.B.

Foto links:

  1. Runder Betonsockel (An der Schonung), evtl. für unbek.Geschütz oder Messgerät.

  2. Flakbatterie - Zur Burg

  3. 15,5 cm. Artillerie-Batterie-Altenwalde

  4. Drei Baufelder (Zur Burg) , vermutlich Batterie Hossfeld.


Quelle: M.B.

Was spricht bei den drei Fotos für den Standort Altenwalde (Zur Burg) ?

  1. Der Standort MKB. des Fort Ratonneau bei Marseile liegt auf einer Felseninsel und fällt von der Umgebung daher schon raus.
  2. MKB. Gironde liegt ebenfalls in Frankreich. Die Bettung der Anlage wurde als Regelbau S 542 gebaut, und war deutlich größer und höher. Das Gironde -Geschütz ist weiterhin mit einem anderen Tarnanstrich versehen, der auch nach Kriegsende so vorhanden blieb.
  3. MKB. Vestervang (DK.), nur die Bettungen wurden bis Kriegsende fertig, ein Geschützrohr traf noch in Dänemark ein aber wurde nicht mehr verbaut. In der Umgebung gibt es keine großartige Bewaldung.
  4. Der letztendlich vorliebende amerikanische Kurzbericht, der die Situation vor Ort in Altenwalde schildert.
  5. Das Geländeumfeld zeigt eine Bewaldung, die bei den anderen Standorten so nicht vorhanden ist und zur Vegetation in Altenwalde passt.

Weitere zum Teil fertiggestellte Geschützbatterien des gleichen Modells, befanden sich in:

M.K.B. Vestervang bei Yderby (Dk), 3 x Sockel fertig, Geschütze wurden auf Grund des Kriegsende nict mehr aufgebaut.
M.K.B. Gironde bei Bordeaux (Fr) - Batterie Muschel, 1. Geschütz fertiggestellt, 2. Geschütz nur der Sockel fertig geworden.
M.K.B 9./611, Fort Ratonneau, Frioul, Marseille (Fr)

Ursprüngliche französische Geschützbezeichnung - 240 mm Mle 1902/1906

Max. Reichweite 23 - 26 km.
Waffengewicht - 29 Tonne
Feuerrate - 1,2 Schuß pro Minute

Schießgerüst C42 - Ardeltwerke/Eberswalde

Quellen: M.B., Gerd Wildfang, Oliver Weklinski, Axis-History

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