
Mit Befehl des Oberkommandos der Marinestation der Nordsee am 20.04.1944, begann nach Weisung aus Berlin der militärische Ausbau in der deutschen Bucht. Zu diesem Schritt kam man, da eine Invasion der niederländischen und deutschen Nordseeküsten durch die Alliierten kategorisch nicht mehr ausgeschlossen werden konnten. Daraufhin entschied man sich, den betroffenen Küstenstreifen mit verschiedenen Baumaßnahmen festungsartig auszubauen, um einen seeseitigen Angriff gegebenenfalls abwehren zu können. Darunter waren Bunkerbauten, Stacheldraht- und Minenfelder, Bau von Ringständen aber eben auch Neubau und Erweiterung von schweren Geschützstellungen.
In Altenwalde plante man unter anderem eine Artilleriestellung zwischen den Straßen "Zur Burg" und "Immenweg"
auf dem heutigen Sportplatz. Die Stellung bestand aus vier 15,5 cm K 418(f) Beutegeschützen aus französischer Produktion. Sie standen auf einem Gestell, das in einer Bettung drehbar gelagert war. Bereits im November 1944 wurde die Batterie einsatzklar gemeldet, allerdings kam sie nie zum Einsatz.
Am 22.04.1945 wurden die 4 Geschütze aus Altenwalde abgezogen und der Kampfgruppe Krumbholz zugewiesen. Diese war im Raum Bremervörde - Lamstedt zur Verteidigung gegen die vordringende britische 51th Division aufgestellt worden. Im Verlauf der Kämpfe, wurde mindestens eines der Geschütze zerstört. Mit Verlegung der Batterie Altenwalde zur Gruppe Krubholz, wurde sie in Marine-Batterie-Nummer 17 umbenannt. (Quelle: RM_45_II_124_0355)
Foto links:
- Runder Betonsockel (An der Schonung), evtl. für unbek.Geschütz oder Messgerät.
- Flakbatterie -
Zur Burg
- 15,5 cm. Artillerie-Batterie-Altenwalde
- Drei Baufelder (Zur Burg) , vermutlich Batterie Hossfeld.
Quelle: M.B.


Die Batterie befand sich seinerzeit im Bereich des heutigen Sportplatzes hinter der Altenwalder Schue und zog sich bis in die jetzige Siedlung Kantstraße hinein.
Quelle: M.B.
Foto links:
Die Stellung war in einer leicht gewinkelten Form aufgebaut. Die vier fahrbaren Geschütze, standen jeweils in einer Betonbettung, wo sie auf einem drehbaren Gestell befestigt waren.
Im Umfeld gab es diverse Laufgräben, Splitterschutzwälle, Schützenlöcher, Ringstände und einem Bunker. Vermutlich war die Batterie von einem Zaun umgeben.
Quelle: Gerd Wildfang,
M.B.
Der Aufbau mit den Geschützen ähnelt der Maisy Batterie in der Normandie/Frankreich.
Die in Altenwalde eingesetzte 155 mm. GPF (Grande Puissance Filloux) war eine Feldkanone aus französischer Produktion, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Die Wehrmacht erbeutete 1940 ungefähr 449 Geschütze dieses Typs und verwendete sie unter der Bezeichnung 15,5-cm-Kanone 418(f) in einigen Artillerieeinheiten. Später wurde sie als Küstengeschütz am Atlantikwall genutzt. Die Kanone wog 11.700 Kilogramm auf dem Marsch und konnte 43 Kilogramm schwere Geschosse bis zu 19.500 Meter weit schießen.