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Zum Schutz von Hafenanlagen sowie der vorgelagerten Gewässer, wurden in den Kriegsjahren sogenannte Hafenschutzflottillen aufgestellt. Diese oftmals nicht durch herkömmliche Kriegsschiffe gebildeten Kleinflotten bestanden in der Regel aus umgebauten Fischereifahrzeugen unterschiedlichster Bauart, kleineren Handelsschiffen oder Hafenschleppern. Der Flottenbestand der 4./HFS. setzte sich vorwiegend aus Fischereiloggern und Kuttern zusammen, welche aus Bremen-Vegesack, Hamburg-Finckenwerder, Büsum und Leer zusammengezogen wurden. Als Führungsboot des Flottillenchefs diente der Hamburger Fischdampfer 'Schievenhorst'.
Meist waren diese Fahrzeuge mit leichten Flakgeschützen und kleinen Bordwaffen ausgestattet worden, um sich bei eventuellen Angriffen verteidigen zu können. Ihre Geschwindigkeit war auf Grund ihrer Bauart daher nicht sonderlich schnell. Ihre Aufgabe war die Luftverteidigung gegen minenlegende Flugzeuge auf dem Wasser, Kontrolle der Torpedo und U-Bootsperre, sowie Retten von abgeschossenen Luftfahrzeugbesatzungen. Weiterhin waren die Boote in der Lage, Minenräumeinsätze durchzuführen was sich zunehmend zur Hauptaufgabe festigte. Nahezu täglich waren die Fahrzeuge der Flottille damit beschäftigt, dass Fahrwasser und die Nebenarme der Elbe von entsprechenden Sperrwaffen verschiedenster Typen zu räumen. Aber auch auf der Weser, der südlichen Helgoländer Bucht und der nordfriesischen Küste bis Esbjerg/DK. waren die Boote der 4./HFS. im Einsatz. Ihr Dienst war deshalb nicht ungefährlich, da sie leichte Ziele für regelmäßig auftauchende Tiefflieger oder direkte Minentreffer waren.
Als Quartier diente damals das ehemalige Gebäude des
Seebäderbahnhof Cuxhaven.

02.09.1939 - Aufstellung der 4./ HSF.

Stellungnahme Komm. im Abschnitt Cuxhaven Kapt.z.See KK.Michael vom 22.06.1940

Stellungnahme Komm. im Abschnitt Cuxhaven Kapt.z.See KK.Michael vom 01.07.1940

Quartiersgebäude der 4./HFS-Cuxhaven
Quelle: N.N.

Das Gebäude lag auf der Landzunge zwischen dem Helgoländer Kai und der Hafenkaje, Aufnahme vom 12.05.1945
Quelle: NCAP-000-000-361-945-Sample.

Blick in den Wartesaal des Seebäderbahnhofs, welcher zum Wohnquartier der 4./HFS. umfunktioniert wurde.
Quelle: N.N.

Kommandanten der 4. Hafenschutzflottille

Korvettenkapitän der Reserve Johann Biermanns (01 Sep. 1939 -14 Feb. 1941)
Korvettenkapitän der Reserve Dr.med. Friedrich Wilhelm Staelin (15. Feb 1941- 02 Apr 1943)
Korvettenkapitän Robert Wegener (03 Apr. 1943 - 08 Mai 1945)
Quelle: https://www.axishistory.com/axis-nations/6572-hafenschutzflottille-cuxhaven

Flottillenstab der 4./HFS-Cuxhaven 1939, dritter von rechts vermutlich K.K.der Resv. Johann Biermanns
Quelle: N.N.

Ein Kriegskutter auf der Unterelbe.
Quelle: N.N.

Ein Hafenschutzboot auf Kontrollfahrt. In der Mitte zwei eingepackte Maschinengewehre auf Dreibein.
Quelle: Gustav Hoffmann

Die Gelassenheit trübt, in der Regel waren die meisten Besatzungsmitglieder angespannt. Stetig bestand die Gefahr eines Minentreffers oder Luftangriffs.
Quelle: Gustav Hoffmann (ehem.Angehöriger der 4./ HSF.)

Heimkehrendes HSB. - Vorhafen Cuxhaven, Winter 1939/40.
Quelle: N.N.

Die Hafenschutzboote 406 'Leda', 407 'Gertrud' und 408 'Sperber' am Helgoländer Kai. Im Hintergrund das Quartiersgebäude.
Quelle: Dieter Kokot

Über die Toppen geflaggt.
Quelle: N.N.

Hafenschutzboot 430 (DC 40) - 'Sigfried' um 1943
Quelle: N.N.

1920 wurde damit begonnen, die politisch gesteuerte Umsetzung der „Vereinheitlichung der Fahrzeuge der dt. Fischereiflotte“ voranzutreiben. Anfänglich wurden die Schiffe in Holz ausgeführt und als Reichsfischkutter bezeichnet, der Kriegsfischkutter hingegen wurde aus Stahl gefertigt. Beide Modelle konnten von privaten Betreibern zusammen mit einem günstigen Reichsdarlehen bestellt werden. Als Gegenleistung musste das Fahrzeug im Krieg der Marine überlassen werden.

Die Benutzung von armierten Fischkuttern und Trawlern im Krieg war Praxis. Die Besatzungen der zuvor zivilen Einheiten wurden zum Wehrdienst eingezogen. Die Schiffe wurden dann entsprechend mit zusätzlichen Waffen, meistens leichten Flakgeschützen ausgestattet. Ihr Einsatz war Minenlegen, Wachschutz, Luftabwehr und vieles mehr.


Fahrzeuge der 4. Hafenschutzflottille (bisher gefunden)

"Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mein Dank beim Zusammenstellen der Daten gilt Falko Domris, dessen Großvater Gustav Hoffmann von 1941 bis 1943 seinen Dienst bei der 4. Hafenschutzflottille als Signalgast versah."

Kriegskennung Zivilkennung Name Art Baujahr Werft Verbleib
DC 01 H401 BV 80 Hannover Fischlogger 1938 C. Lühring, Brake 1965 abgewrackt
DC 02 H403 BV 74 Kolibri Fischlogger 1934 J. Frerichs, Einswarden 1962 abgewrackt
DC 03 H404 BV 75 Ente Fischlogger 1934 Lürssen Werft, Bremen (Vulkan) 1962 abgewrackt
DC 04 H408 BV 66 Sperber Fischlogger 1933 H.C. Stücklen & Sohn, Hamburg 1963 abgewrackt
DC 05 H464 Aventura Aventura LAT 5 Motorschiff 1938 H. Brand, Oldenburg 2020 noch im Dienst
DC 06 H454 Fortuna Fortuna II (ex. LAT 25) Motorschiff 1938 H. Warburg, Hove b. Estebrügge 1982 noch im Dienst
DC 07 H456 Gretel Gretel LAT 7 Motorschiff 1935 Nobisburg, Rendsburg 25.03.45 gesunken, Fliegerbombe
DC 08 H405 BV 83 Thüringen Fischlogger 1938 Elsflether Werft AG 1965 abgewrackt
DC 09 H409 BV 65 Habicht Fischlogger 1933 H.C. Stücklen & Sohn, Hamburg 1962 abgewrackt
DC 10 H410 BV 59 Schwan Fischlogger 1933 C. Lühring, Brake 02.08.1944 gesunken, Mine
DC 11 H462 TAC Wester Till LAT 4 Motorschiff 1929 Schiffswerft Unterelbe, Weselsfleth 1973 abgewrackt nach Strandung in Irland
- - - GDY 32 Mewa III Fischlogger 1916 Gebr. Van der Meer , Vlaardingen , NLD
DC 12 H463 TIC Oster Till LAT 3 Motorschiff 1929 Schiffswerft Unterelbe, Weselsfleth 29.04.1945 gesunken, Fliegerbombe
- - - GDY 49 Mewa V Fischlogger 1918 D&J Boot Scheepswerf, Holland
DC 13 H457 Neuenfelde Neuenfelde LAT 8 Motorschiff 1939 J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde 1984 noch in Fahrt
DC 20 H411 BV 82 Braunschweig Fischlogger 1938 C. Lühring, Brake 25.05.1944 gesunken, Mine
H415 BV 81 Schaumburg-Lippe Fischlogger 1938 C. Lühring, Brake 26.02.1941 gesunken, Schiffskollision
DC 21 H413 BV 86 Saarland Fischlogger 1938 E. Beninghaus, Köln 1965 abgewrackt
DC 22 H402 BV 77 Bremen Fischlogger 1936 C. Lühring, Brake 1965 abgewrackt
DC 23 H421 HF 367 Senator von Melle Fischkutter 1905 Joachim Behrends-Werft, Finkenwerder 19.09.1944 gesunken, Fiegerbombe
DC 24 H422 HF 49 Fare Well Fischkutter 1896 D.W. Kremer Sohn, Elmshorn Dezember 1945 gesunken, Sturm
DC 25 H412 HF 297 Muschi Fischkutter 1921 H.Eylmann, Kiel 1957 noch im Dienst
DC 26 H416 HF 250 Mathilde Fischkutter 1903 J. Peters, Wewelsfleth August 1951 gesunken, Sturm
DC 27 H414 HF 295 Margit Fischkutter 1921 Oertzwerft, Wilhelmsburg 1985 noch im Dienst
DC 28 H418 HF 368 Lisa Fischkutter 1921 Oertzwerft, Neuhof Okt. 1947 gesunken, Sturm
DC 29 H419 HF 333 C.A. Woldmann Fischkutter 1939 Jonni Eckmann Werft, Hamburg 1970 als Zielschiff zur Bundesmarine
DC 30 H420 SS 84 Falke Fischkutter 1938 Hugo Peters Schiftswerft, Beidenfleth 20.06.1944 gesunken, Fliegerbombe
DC 31 H440 SC 2 Günther Fischkutter 1927 F-W. Kock, Eckernförde 1950 nach Travemünde verkauft
DC 32 H442 SC 5 Klaus Groth Fischkutter 1930 Kramer und Vagt GmbH, Büsum 1961 nach Ostfriesland verkauft
Kriegskennung Zivilkennung Name Art Baujahr Werft Verbleib
DC 33 H444 SC 18 Wilhelmine I Fischkutter 1920 Störwerft Wewelsfleth 1991 restauriert, seit 2009 in Privatbesitz
DC 34 H441 BÜS 103 Passarge Fischkutter 1936 Tönning, R. Harnack 1971 abgewrackt
DC 35 H443 SC 11 Feuerland I Fischkutter 1917 Werft in Esbjerg 23.07.41 gesunken, Mine, später gehoben
DC 36 H445 BÜS 37 Nordfriesland Fischkutter 1937 F. Dawartz, Tönning nach dem Krieg für DGzRS
DC 37 H417 BV 85 Rheinland Fischlogger 1938 Berninghaus, Köln 09.08.1945 gesunken, Mine
DC 38 KFK115 KRD 440 Schlei (Ex.Weser) Rettungsboot 1941 A. Pahl, Hamburg-Finkenwerder bis 1958 für DGzRS
DC 39 El Cuervo Blanco Motorboot R. van Veen, Rotterdam
DC 40 H430 Esteburg HH 69 Sigfrid Fischdampfer 1917 J.H. N. Wichhorst, Hamburg
DC 41 H431 Simson
DC 42 H432 HH 256 Reemt Fischdampfer 1940 Norderwerft Hamburg 1985 abgewrackt
DC 42 ex. Eschwede Schievenhorst Fischdampfer 1920 H.C. Stülcken Sohn Hamburg 25.03.1945 gesunken, 1952 abgewrackt
DC 43 H433 Altenbruch Altenbruch Lotsendampfer 1927 Norderwerft Hamburg 21.02.1945 gesunken, Mine
H434 Taucher Otto Wulf III Motorschlepper 1940 Fa.Otto Wulf GmbH & Co.KG, Cuxhaven
DC 44 H435 Guepe 62
DC 45 H436 BV 67 Fasan Fischlogger 1933 J. Frerichs, Einswarden 1962 abgewrackt
DC 45 Gueppe 66
DC 46 HC 66 Senator Holthusen Bollermann Fischdampfer 1916 Unterweser-Werft Lehe 1951 abgewrackt
DC 47 N.Ebeling Frithjof Fischdampfer 1915 Schiffswerft & Masch.-Fabrik Hamburg 1957 abgewrackt
DC 50 H406 AL 12 Leda Dampflogger 1908 C. Classens, Emden
DC 51 H407 AL 16 Gertrud Dampflogger 1922 Schulte und Bruns, Emden 1965 abgewrackt
DC 52 H423 AE 92 Ursula Motorlogger 1916 C. Lühring, Brake 1962 abgewrackt
DC 53 PC 140 Taube Fischkutter 1911 Werft Wewelsfleth 1964 abgewrackt
DC 54 Wiking
H453 Gretchen Motorschiff 1938 Nobiskrug, Rendsburg 14.04.1941 gesunken, Kollision
DC 56 KFK 646 Kriegskutter 1945 Burmester KG, Swinemünde nicht fertiggestellt
DC 57 KFK 647 Kriegskutter 1945 Burmester KG, Swinemünde nicht fertiggestellt
DC 58 KFK 648 Kriegskutter 1945 Burmester KG, Swinemünde nicht fertiggestellt

Einsatzberichte der 4. H.S.F.

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