Die IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung-Cuxhaven, war eine Einheit der kaiserlichen Marine. Ihre Aufgabe war die landgestützte Küstenverteidigung  entlang der Cuxhavener Küste durch die Besetzung der großen Fortifikationen ,sowie der weiterer Geschützbatterien.
Nachdem der Reichstag in Berlin am 7. März 1892 der Errichtung einer Marinegarnison in Cuxhaven zugestimmt hatte, rückt am 4. Januar 1893 die 1. Kompanie der III. Matrosen-Artillerie-Abteilung (M.A.A.) aus Brhv.-Lehe in Cuxhaven ein. Wenige Tage später am 16. November 1893 folgte dann die 2. Kompanie der III. M.A.A. Aus Mangel an Quartieren wurden die Soldaten erst einmal bei Cuxhavener Bürgern einquartiert, bis eine "einfache, aber gute Baracke" gebaut wurde. So entstand von Mai bis November 1893 als erster Teil der späteren Grimmershörn-Kaserne die Seedeichkaserne. Am 16. November 1893 mit dem Eintreffen der 2. Kompanie der III. M.A.A, wurde das fertige Kasernengebäude von beiden Kompanien bezogen. Kurz darauf wurde die Einheiten in IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung umbenannt, durch den Bau weiterer Festungsanlagen folgten ihnen später noch die 3. - 5. Kompanie.
Kommandeur
Otto Bechtel der IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung wurde 1908 zum Fregattenkapitän befördert. 1913 stand die mittlerweile auf 5 Kompanien angewachsene Abteilung unter der Leitung von Kommandeur Reclam.
Nach Ende des 1. Weltkriegs wurde die Marine in Cuxhaven deutlich heruntergefahren und die Festungswerke demilitarisiert, dies betraf auch den Personalbestand der IV. M.A.A.
1920 wurde in Cuxhaven die 4./ Marine-Artillerie-Abteilung aufgestellt, sie bestand bis zum 26.08.1939 und wurde dann in 4./ Ersatz-Marine-Artillerie-Abteilung umgewidmet.

Quelle: Bundesarchiv RM 20/553, Gerd Wildfang, M.B.

Soldaten der 4. Kompanie (Batterie Grimmershörn), IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung Cuxhaven. Die Aufnahme ist vom 03.12.1914.

In der Grimmershörn-Kaserne, 18.08.1912

  • 1. Kompanie: Sie war für die Besetzung der Kanonenbatterie mit ihren 30 cm. Geschützen (L 30) am Steinmarner Seedeich, sowie für die linke und rechte Außendeichbatterie (Jeweils 15 cm. Geschütze) am Steinmarner Strand zuständig.

  • 2. Kompanie: Die Kaiser-Wilhelm-Kompanie war für das Fort Thomsen mit seinen schweren 28 cm L12 Mörsern zuständig.

  • 3. Kompanie: Bediente zu diesem Zeitpunkt die mittlerweile völlig veralteten 28 cm. Ringkanonen des Fort Kugelbake und die östlich davon gelegene Mörserbatterie am Döser Seedeich, mit ihren noch älteren 21 cm Bronzemörsern L6.


  • 4. Kompanie: Ihre Mannschaft wurde in der Batterie Fort Grimmershörn mit seinen 15 cm Schnellfeuerkanonen, sowie für die 10,5 cm Geschütze der Uferbatterie Grimmershörn  und Alte Liebe eingesetzt.


  • 5. Kompanie: Die Einheit wurde 1914 aufgestellt und erhielt den Beinamen "Wasserkompanie". Sie war für das Auslegen der Minensperre im Hauptfahrwasser der Elbe zuständig.

    Quelle: Gerd Wildfang, M.B.


Soldaten der 1. Kompanie (Kanonenbatterie Döse), IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung Cuxhaven vor dem Deckungswall der Festung. Die Aufnahme ist vom 02.04.1915.

Übungsschießen der IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung auf dem damaligen Schießstand Satelsrönne (Heutige Duhner Heide). Geschossen wurde von dort aus auf vorher aufgestellte Ziele im Wattenmeer. Bei den Kanonen handelt es sich offenbar um 24 Pfund Hinterlader-Ringkanonen (15 cm Durchmesser der Rohre) auf Festungslafette, C/6. Solche Kanonen wurden seinerzeit unter anderem auf der Grodener Schanze verwendet. Die Aufnahme ist wahrscheinlich schon vor Ende des 19. Jahrhunderts entstanden.

Soldaten der IV. M.A.A. während der Freizeit am Familien - Strandbad bei der Kugelbake in Döse.

Weihnachten auf Stube 153, das Jahr ist nicht bekannt.

Die 3. Kompanie der IV. M.A.A. auf dem Fußmarsch zur Insel Neuwerk. Vorweg ein kleiner Teil des eigenen Musikkorps der Abteilung. Das Foto ging an eine Mrs. Clara George in London. Aufnahmedatum ist nicht ermittelbar.
Quelle: Kurt Eisermann