Die Hamburger Nordheim - Stiftung im Cuxhavener Ortsteil Sahlenburg, war eine Fachklinik zur Behandlung von vornehmlich an Knochentuberkulose erkrankten Kindern aus ärmlichen Verhältnissen. Die Gebäude der Krankenanstalt wurden aus Mitteln des Vermächtnisses vom verstorbenen Hamburger Kaufmanns Marcus Nordheim ab 1904 gebaut. Zwei Jahre später konnte das neue Krankenhaus offiziell den Betrieb aufnehmen.

Die Nordheimstiftung mit Blick nach Norden zur See.
Quelle: Privat

Zu diesem Zeitpunkt war die Bewaldung noch nicht nennenswert, damals überwogen noch die Heideflächen.
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Batterie Nordheim

Mit Beginn des ersten Weltkriegs zog auf dem Areal der Nordheim-Stiftung das Militär ein und der Krankhausbetrieb musste eingestellt werden. Auf dem Gelände wurde eine Batterien gebaut, die zur Küstenverteidigung benötigt wurde. Dabei handelten es sich um die Flakstellung Nordheim auf der Südwestseite des Areals. Dafür wurden mehrere Gebäude des Krankenhauses für die Nutzung der Reichswehr, in erster Linie zur Unterbringung der Soldaten konfisziert.
Nach Ende des ersten Weltkriegs und Abzug des Militärs, ging die Anstalt unter der Regie Hamburgs trotz schwieriger wirtschaftlicher Umstände allerdings wieder in Betrieb.

Das Gelände der Nordheim Stiftung mit dem Bereich der ehemaligen Batterie "Nordheim".

Plan der Flakbatterie Nordheim.
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Geschützfundamente.

Noch heutzutage findet man die Sockel der Geschütze unter der Humusschicht des Waldes.
Quelle: M.B.

Die Haltebolzen der ehemaligen Geschütze.
Quelle: M.B.


Auch in der Zeit des dritten Reiches, lief der Betrieb des Krankenhauses weiter. Allerdings wurde der Name Nordheim gestrichen, da der Stifter und seine Nachkommen jüdische Mitbürger waren. Die Klinik wurde seitdem unter der Bezeichnung Seehospital Sahlenburg geführt. 
Über die militärische Nutzung selbst, ist aus dieser Zeit nur wenig an Hintergrundinformationen zu erfahren. Die Klinik wurde neben ziviler Versorgung nachweislich auch zur Behandlung verwundeter Soldaten genutzt. Allerdings offenbar nicht als Lazarett der ersten Priorität, sondern mehr als Hilfslazarett für sekundäre Operationen sowie Behandlung akut erkrankter Soldaten. Weiterhin wurde hier militärisches Personal nach überstandenen operativen Eingriffen weiterbehandelt und rehabilitiert. Ein Teil der Gebäude wie die ehemalige Schule dürfte hierfür als Heilanstalt genutzt worden sein (siehe Fotos).
Um den Schutz der Patienten vor Luftangriffen sicherzustellen, wurden auf dem Gelände unterirdische bunkerartige Schutzräume erbaut. 

Die ehemalige Kantine (Gaststätte).
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Soldaten mit Kriegsverwundungen im Anschluss von Lazarettaufenthalten in der Heilungsphase im Seehospital. Die Aufnahmen sind von 1944.
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Vor der ehemaligen Schule auf dem Krankenhausgelände des Hamburger Seehospitals. Zu diesem Zeitpunkt Abteilung 8, Männerstation.
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Abteilung 8. / Männerstation, das Gebäude steht heutzutage nicht mehr.
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Der Seitentrakt zur Seeseite, im Hintergrund die Buhnen der "Duhner Neulandgewinnung".
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Offenbar festgefahren, ein Sanitätsfahrzeug der Wehrmacht auf dem heutigen Dünenweg in Höhe Duhner Heide (Seeseitig). Im Hintergrund die Rückseite des "Mathilde-Emden-Haus" auf dem Gelände der Nordheimstiftung. Am Rand des Weges verlaufen sichtbar Schienen der Kleinbahn. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen "Phänomen Granit 25 H".
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Ein Gebetsandenken an den Gefreiten Klemens Herzog aus Damme bei Oldenburg, er verstarb offenbar auf Grund einer Erkrankung. Seine Anwesenheit während der Behandlungszeit in der Nordheim Stiftung, liefert den Beweis über die Nutzung als Lazarett.
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