Bereits 1938 begann man auf dem Gelände von Hans Behr, nördlich des Westhofstroms und unweit des heutigen Campingplatzes mit dem Bau der Stellung. Sie war damals anfänglich mit drei Schnelladekanonen SKL 30 ausgestattet worden. Mitte 1941 wurden die veralteten Geschütze demontiert und durch vier 10,5 cm. SKC 45 ohne Deckenschutzschild ausgetauscht.
Neben dem allgemeinen Luftschutz des Reichsgebietes war es ihre besonders exponierte Lage, die zum Schutz der Schleusen Brunsbüttel, der Stadt Cuxhaven, den Geleitzügen und Sperrbrechern welche die Elbe befuhren, beitrug.
Wie auch in den anderen Batterien, wurden anfänglich nur Soldaten der Wehrmacht eingesetzt. Die fortschreitende schlechtere Kriegssituation an allen Fronten sorgte aber auch hier, das der feste Personalstamm durch Abkommandierungen stark ausgedünnt wurde. So sind zunehmend Marinehelferinnen und Flakhelfer zu den Geschützen herangezogen worden. Weiterhin wurden auch sogenannte kriegsfreiwillige Russen in erster Linie zum Munitionstransport eingesetzt. Wie der Begriff Kriegsfreiwillig in diesem Bezug dabei zu interpretieren ist, lässt sich nicht feststellen. Die Batterie Altenbruch gehörte nach Recherchen allem Anschein nach bei ihrer Aufstellung im Jahr 1938 zur Marineflakabteilung 294 Brunsbüttel, mit seinem Untergruppenkommando in Belum. Danach wurde sie anscheinend der M.Fla.A 214 Cuxhaven als 7. Batterie zugeteilt.

Etwa. 80 Soldaten, 20 Flakhelfer, 20 Marinehelferinnen und 25 russische Kriegsfreiwillige waren zeitweise auf dem Gelände stationiert. Im Jahre 1943 wurden teilweise ganze Schulklassen aus dem Harz samt Lehrer im Wechsel in der Batterie eingesetzt. Auch Altenbrucher Jungs wie Hermann Krack und August Starck versahen hier ihren Dienst als Flakhelfer. Ebenso der Gefreite Emil Schmitz, der von 1941 bis 1943 als Kanoniere eingesetzt war.
Der Munitionsbestand an Flakgranaten in der Stellung betrug zeitweise 5000 Stück. Oben auf dem Deich stand eine 20 mm Flugabwehrkanone zum Schutz gegen Tieffliegerangriffe. Später wurde diese gegen eine 37 mm Flak 38 ausgetauscht. Alleine in den Jahren 1944/45 konnte die Batterie laut Angaben 16 alliierte Abschüsse verzeichnen.
Zur Selbstversorgung baute man auf den angrenzenden Feldern Gemüse an, züchtete Enten, Hühner und Schweine, damit der Speiseplan etwas Abwechslung bot.

Auch die Freizeit wurde einigermaßen abwechslungsreich gestaltet. Man begab sich unter anderem ins Deutsche Haus (Altenbruch Ortszentrum) um dort regelmäßig Kinovorstellungen zu verfolgen. Auch bestand für die Batterieangehörigen die Möglichkeit im Wehl (Teich) nebenan zu baden oder man sah den hübschen Marinehelferinnen dabei zu.

Im Anschluß an die Entmilitarisierung dienten die Unterkünfte der Flakbatterie zunächst einigen Flüchtlingsfamilien als Wohnraum. Ab 1956 wurden die Baracken als Notunterkünfte für Menschen aus ärmeren Verhältnissen genutzt. Nach dem Krieg erhielt die einstige Stellung von der Altenbrucher Bevölkerung den Beinamen Silber Ranch, der heute noch diesen Bereich bezeichnet. 1985 wurden die Unterkünfte dann endgültig abgerissen, heute befindet sich dort nur noch eine grüne Wiese. Von der Batterie Altenbruch sind bisweilen nur wenige Fotos vorhanden, Aufnahmen aus der Stellung liegen hier nicht vor.

Es liegen zwei bedrückende Berichte vor, in denen die Fahnenflucht zweier Soldaten der Batterie Altenbruch beschrieben wird. Beide wurden nach ihrer Verurteilung auf dem Schießplatz Sahlenburg hingerichtet. Auf Grund von Urheberrechten kann hier diesbezüglich allerdings nicht weiter drauf eingegangen werden

Quelle: Lexikon der Wehrmacht - Marine-Flak-Abteilungen (lexikon-der-wehrmacht.de)
Quelle Heiko Lüke/Altenbruch

Militärparade, vermutlich im Ortszentrum von Altenbruch.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch

Inspektion durch Marineführungskräfte, der Grund und das Jahr sind nicht bekannt.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch

Der Offizier, dritter von links tauchte auch schon auf Fotos der Batterie Drangst auf. Um wen es sich dabei handelt, ließ sich bislang nicht feststellen.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch

Zivilbesuch zu einem Empfang in der Batterie, der Grund ist nicht bekannt.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch

Flugmelderinnen wahrscheinlich bei einem Besuch in der Stellung Altenbruch. Der Offizier in der Mitte ist der Ausbilder.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch, Textinfo durch Gerd Wildfang.

Auch Jugendliche verrichteten ab 1943 in den verschiedenen Batterien Cuxhavens ihren Pflichtdienst als Flakhelfer. In Altenbruch wurden teilweise ganze Schulklassen aus dem Harz eingesetzt, um den Bestand fehlender Soldaten auszugleichen.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch

Zur Ablenkung gab es neben Schuluntericht auch reichlich Sport. Der provisorische Fußballplatz befand sich laut Angaben kurz hinter dem heutigen Campingplatz.
Quelle: Heiko Lüke/ Altenbruch

Klarmeldung der Batterie Altenbruch am 04.10.1940, besetzt wurde sie durch Soldaten der ehemaligen Swinemünder Flakbatterie "Jupiter".


Im Batteriehof der Stellung Altenbruch, im Hintergrund das damalige Strandhaus
Quelle: Gerd Wildfang

Eine Baracke mit Tarnnetzen, dabei handelte es sich vermutlich um den Gefechtsstand.

Haustiere gab es in der Batterie Altenbruch auch.

Quelle: Privat

Der Wachhund der Stellung.

Quelle: Privat


Bilder aus dem Fotoalbum des ehemaligen Obergefreiten Wilhelm Birk, der 1941 seinen Dienst in der Batterie Altenbruch versah.

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Im Hintergrund das leichte 2 cm - Flakgeschütz auf einem hölzernen Hochstand.

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Waffenausbildung am Karabiner Kar.98, im Hintergrund der kleine Teich.

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Waffenausgabe

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Die gesamte Batteriebesatzung auf dem Appellplatz angetreten.

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold

Nach einer Gefechtsübung.

Quelle: Oorlogsmuseum Middelstum/Ties Groenewold


Ereignisse aus verschiedenen offiziellen Kriegstagebüchern der Marineleitungen 1939 - 1945